Im Zivilrecht gibt es ein Reihe von ausdrücklich normierten
speziellen Auskunftsansprüchen:
§ 260 BGB | Pflichten bei Herausgabe oder Auskunft über Inbegriff von Gegenständen |
§ 402 BGB | Auskunftspflicht [Forderungsübertragung] |
§ 666 BGB | Auskunfts- und Rechenschaftspflicht [Auftrag] |
§ 675 BGB | Auskunfts- und Rechenschaftspflicht [entgeltliche Geschäftsbesorgung |
§ 681 BGB | Nebenpflichten des Geschäftsführers |
§§ 681, 687 BGB | Unechte Geschäftsführung |
§ 713 BGB | Rechte und Pflichten des geschäftsführenden Gesellschafters [BGB-Gesellschaft] |
§ 1379 BGB | Auskunftspflicht [Beendigung des Güterstandes] |
§ 1580 BGB | Auskunftspflicht [geschiedene Ehegatten] |
§ 1605 BGB | Auskunftspflicht [bei Unterhaltspflicht] |
§ 1839 BGB | Auskunftspflicht des Vormunds |
§ 1799 Abs. 2 BGB | Pflichten und Rechte des Gegenvormunds |
§ 1908i Abs. 1 BGB | [Auskunftspflicht bei Betreuung] |
§ 2027 BGB | Auskunftspflicht des Erbschaftsbesitzers |
§ 2057 BGB | Auskunftspflicht [des Miterben] |
§ 2127 BGB | Auskunftsrecht des Nacherben |
§ 2314 BGB | Auskunftspflicht des Erben |
Für Auskünfte die unter keinen der besonderen Auskünftsansprüche fallen hat die Rechtsprechung (z.B. RGZ 108,7; BGHZ 10,387) aus Treu und Glauben (§ 242 BGB) einen allgemeinen Auskunftsanspruch entwickelt.
Dieser besteht dann, wenn innerhalb einer Sonderverbindung der
Berechtigte, entschuldbar über Bestehen oder Umfang seines Rechts im
Ungewissen ist, und der Verpflichtete die erforderliche Auskunft ohne
Aufwand geben kann (RGZ 108, 7; BGHZ 10,387).
Die Art und Weise der Auskunftserteilung ist in § 260 BGB geregelt. Dabei ist die Erteilung nicht in der gesetzlichen Schriftform des § 126 BGB erforderlich. Es genügt eine eigene schriftlich verköperte Erklärung (BGH NJW 2008, 917).
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