Michael Kohlhaas ist der Protagonist in der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Kleist.
Michael Kohlhaas, einem Pferdehändler, geschieht grobes Unrecht. Bei einem Grenzübertritt im damals in Kleinstaaten zersplitterten Deutschland nimmt ihm ein Junker zu Unrecht seine Pferde als Pfand ab. Als Kohlhaas zurückkommt, sind die Pferde heruntergekommen und der bei ihnen gebliebene Knecht übel zugerichtet. Schadensersatz verweigert man ihm. Daraufhin versucht er zunächst auf legalem Wege seinen Anspruch durchzusetzen. Die Obrigkeit verweigert ihm dies und schützt den Junker. Er verliert sogar seine Frau die beim Versuch eine Petition einzureichen von einem Wachsoldaten erschlagen wird. So gescheitert greift Kohlhaas zum äußerten, zerstört mit sieben Knechten zunächst die Burg des Junkers. Nachdem dieser nach Wittenberg flüchtet, sammelt Kohlhaas einen immer größeren werdenden Kriegshaufen, um mittels Mord und Gewalt, auch gegen Unschuldige, die Herausgabe des Junkers zu erzwingen. Letztlich wird der Junker für das von ihm getane Unrecht ins Gefängnis gebracht und der Schaden wieder gut gemacht. Kohlhaas aber wird für die von ihm begangenen Straftaten hingerichtet.
Kohlhaas ist das Paradebeispiel für das Dilemma eines Menschen der seine ihm zustehenden Rechte nicht durchsetzen kann und in seinem Bedürfnis nach Genugtuung die Verhältnismäßigkeit aus den Augen verliert. Siehe auch unter des Querulant und Stefan Fink.
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