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"Manager für Transaktionen" oder Finanzagent ist eine Bezeichnung, unter der im Moment über Spam-Mails "Arbeitsplätze" angeboten werden. Verlangt wird, dass man über sein Bankkonto Zahlungen abwickelt. In der Regel stecken hinter diesen dubiosen Angeboten Phisher die auf das Konto ihres "Managers für Transaktionen" Gelder von den Konten ihrer Opfer überweisen.
Der "Manager" hat dann die Aufgabe das Geld weiter zu transferieren, z.B. als Bargeld per Brief oder als Überweisung an eine Filiale von Western Union, wo der Phisher das Geld anonym bar abheben kann. Die Phisher können sich somit hinter dem Konto des "Managers" verstecken, der im Falle einer Strafverfolgung dann nicht mehr als eine Postadresse vorzuweisen hat und daher auf dem Schaden und einer Strafe sitzen bleibt.
Das AG Darmstadt hat am 11.1.2006 (Az. 212 Ls 360 Js 33848/05) einen Finanzagenten wegen gewerbsmäßiger Geldwäsche in 5 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Dabei führte es hinsichtlich des Vorsatz des Angeklagten, der bestritt von der illegalen Herkunft der Geldes gewusst zu haben, aus:
"Im Rahmen der
Globalisierung, im Rahmen der Presseberichterstattung und im Rahmen der
Allgemeinbildung, über die der Angeklagte im Rahmen seiner Intelligenz verfügt, musste ihm
einfach bekannt sein, dass auf diesem Weg wie beschrieben nur Schwarzgelder abgewickelt
werden. Darüber hinaus ist eindeutig zu belegen, dass keine Firma der Welt es nötig hat,
einen unbekannten Privatier in Geldtransfers einzubinden, die sie problemlos selbst machen
kann, und das zu Konditionen, die weit unter dem liegen, was sie dem Angeklagten
versprachen. Somit hat er sich wegen Geldwäsche in 5 Fällen zu verantworten, da er Geld,
das aus einer rechtswidrigen Handlung herrührt, weiterleitete."
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